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Pinselwissen

Öl & Acrylfarben – Pinsel richtig reinigen

Der Pinsel ist das wichtigste Werkzeug des Malers. Uns liegt es deshalb am Herzen, dass Künstler ihre Pinsel besonders lange verwenden können. Deshalb legen wir großen Wert auf die verwendeten Materialien und eine qualitative Verarbeitung von lineo Künstlerpinseln. Als Hersteller sind wir stolz darauf, dass wir damit seit über 110 Jahren einen Teil der Verantwortung im respektvollen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten tragen. Mit dem Kauf eines lineo Pinsels geht ein weiterer Teil dieser Verantwortung in Form der Pinselpflege auf Sie als Anwender über. Damit das leicht fällt, teilen wir gerne das Praxiswissen von zeitgenössischen Künstlern wie Martin Thomas. Mit ihm haben wir uns über Pinselpflege und den Erhalt der Maleigenschaften von Künstlerpinseln unterhalten. Er hat uns den einen oder anderen, von der gängigen Praxis abweichenden Kniff verraten.

Trockene Acrylfarbe kann hartnäckig sein

Für Acrylfarben empfiehlt Martin Thomas die Verwendung von Pinselseife oder sanfter Handseife. Sauber ist ein Pinsel erst, wenn nicht nur der sichtbare Haarkörper und die Zwinge von Farbresten befreit sind, sondern wenn auch aus dem hinteren Teil der Zwinge wirklich gar keine Farbe mehr kommt. Das kann bei manchen Pinseln zwar etwas dauern, macht sich aber auf jeden Fall bezahlt. Nur ein gründlich gereinigter Pinsel wird seine Eigenschaften weiterhin behalten.

Nach dem Waschen ist es wichtig, diesen über die Zwinge sanft abzuklopfen. Das Haar springt dadurch in seine Ursprungsform zurück und wird so nicht beschädigt. Der Pinsel franst also nicht aus. Den Pinsel nach dem Ausklopfen zum Trocknen entweder auf ein Tuch oder auf etwas Küchenpapier legen oder noch besser – aufhängen. Keinesfalls mit dem Kopf nach oben im Stehen trocknen lassen. Die im Haarkörper verbliebene Flüssigkeit würde sich in der Zwinge stauen und könnte den Pinsel so dauerhaft schädigen. Auf keinen Fall den Pinsel auf dem Heizkörper oder mit direkter Sonneneinstrahlung trocknen lassen. Generell sollte jeder Pinsel langsam und schonend getrocknet werden, damit das wertvolle Haar nicht beschädigt wird.

Beim Malen mit Acrylfarben empfiehlt Martin Thomas außerdem, die Pinsel beim Malen immer wieder auch zwischendurch (ca. alle 15 Minuten) bis in die Zwinge zu reinigen. Das ist in etwa der Zeitraum den Acrylfarbe braucht um auszuhärten. Durch die Zwischenreinigung beugen Sie einem ärgerlichen Verkleben der Pinselhaare vor und haben beim Malen bestimmt mehr Freude.

Sollte Acrylfarbe dann doch einmal am Pinsel eintrocknen und wenn sonst wirklich gar nichts mehr geht, rät er zu handelsüblichem Fettreiniger. Dieser greift weder den Lack noch die Klebstoffe im Pinsel an, löst aber die angetrocknete Acrylfarbe schön an. Dazu den Pinsel für 10 Minuten darin einweichen und danach wie gewohnt reinigen. Bei ganz hartnäckigen Verkrustungen kann der Vorgang bei Bedarf wiederholt werden. Dieser Trick kann zur Not auch bei Kleidungsstücken angewandt werden.

Ölfarben sind Unspektakulär

Das Reinigen von Pinseln nach dem Malen mit Ölfarben ist eigentlich ziemlich unspektakulär, soll aber trotzdem nicht unerwähnt bleiben. Bei Ölfarben verwenden Sie am Besten Pinselseife oder Terpentin. Nach dem Reinigen den Pinsel noch einmal ausspülen und wie bereits erwähnt abklopfen und trocknen lassen.

Ein Tipp zum Abschluss

So viel zu den „Do’s“. Es gibt da aber noch ein großes „Don’t“. Der größte Feind (und ziemlich sichere Tod) von Pinseln ist Nitro. Der starke Verdünner greift sowohl Klebstoff als auch Lack und Haare an. Auf Nitro sollte beim Reinigen von Pinseln also verzichtet werden.

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